Der Horkheimer-Schüler Karl Heinz Haag hat seine Lehrtätigkeit 1972 aufgegeben und widmet sich seitdem ausschließlich der philosophischen Forschung. Sein 2005 wieder veröffentlichtes Buch Der Fortschritt in der Philosophie (Humanities Online) ist ein Parforceritt durch die Philosophiegeschichte. Auf knapp 200 Seiten stellt Haag die Antworten auf das grundsätzliche philosophische Problem der »objektiven Möglichkeit von erscheinender Natur« von der Antike bis zur Gegenwart dar. Er kommt zu dem Schluss, dass die Philosophie bei der Erklärung des »Wesens der Dinge« stets irrational wurde. Er fordert eine »negative Metaphysik«, die sich im Gegensatz zu den Extremen Positivismus und Idealismus weder auf die Unmittelbarkeit der Erscheinungen noch auf abstrakte Tautologie stützt.