Fischer-Kontroverse, HistorikerInnenstreit, Goldhagen-Debatte: Die drei großen Diskussionen in der deutschen Geschichtswissenschaft nach 1945 stehen im Mittelpunkt des Buches Die zankende Zunft von Klaus Große Kracht, das im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Kracht konstatiert, dass aus zumeist internen Debatten mittlerweile mediale Großereignisse geworden seien. Hierbei betrachtet er nicht nur die drei großen Auseinandersetzungen, sondern erörtert auch die Bedeutung der Achtundsechziger-Generation für die Geschichtswissenschaft. Zu kurz kommt leider, dass die Totalitarismustheorie seit dem HistorikerInnenstreit Mitte der Achtzigerjahre wieder stärker an Einfluss gewinnt und damals noch vertretene kritische Positionen immer weiter aufgegeben werden.