Im 15. Jahr nach ihrer Entdeckung sorgt die als Ötzi bekannt gewordene Mumie für eine Debatte über den Grenzverlauf zwischen Österreich und Italien. Damals war festgestellt worden, dass sie sich knapp hundert Meter entfernt von der Grenze in Südtirol, also auf italienischem Boden, befand. Doch eine Prüfung hat ergeben, dass der im Vertrag von St. Germain im Jahr 1920 festgelegte Grenzverlauf nicht ordnungsgemäß gezogen worden war. Somit befand sich Ötzi eigentlich auf österreichischem Gebiet.
Anfechten möchte Österreich die Grenze jedoch nicht. Erstens will man so mögliche italienische Gegenforderungen vermeiden, und zweitens stünde ein Grenzstreit im Gegensatz zum Integrationsgedanken der Europäischen Union.