Der Dokumentarfilm Blindsight begleitet das ambitionierte Projekt der aus Köln stammenden Sabriye Tenberken. Mit sechs Kindern ihres in Tibet gegründeten Blindenprojekts »Braille without borders« besteigt sie den 8000 Meter hohen Lhakpa Ri. Unterbrochen von Sequenzen, die zeigen, wie Tenberken die Kinder für ihr Schulprojekt gewonnen hat, die von ihren Eltern teilweise jahrelang versteckt oder als BettlerInnen verkauft wurden, dokumentiert der Film sensibel den Aufstieg der Kinder, der mit einem Kampf um Akzeptanz gleichzusetzen ist. Dabei gelingt es dem Kamerateam, auch die Probleme zu zeigen, die durch die Sensationslust der Erwachsenen und ihre Erwartungen an die Kinder entstehen. Für seine Kameraarbeit erhielt Blindsight den Panorama Publikumspreis auf der Berlinale. Beeindruckend sind die Bilder des blinden Bergsteigers Erik Weihenmayer, der eine Gletscherspalte auf einer Leiter ohne Schwindelgefühle überquert, da er den Abgrund unter sich nicht sehen kann.