Am 7. August 1974 spannt Philippe Petit bei Nacht und tatsächlich auch Nebel mit ein paar Eingeweihten heimlich ein Seil zwischen den Türmen des World Trade Centers. Dann läuft er in 417 Metern Höhe ungesichert darüber. Acht Überquerungen später wird der Man on wire verhaftet und angeklagt. Der größte Coup Petits ist eine Geschichte, deren Verfilmung eigentlich kaum langweilig hätte werden können. Zumindest solange sie nicht versucht, die leidige Frage nach dem Grund für den Drahtseilakt zu beantworten. Das tut Man on wire auch nicht, sondern lässt nach 34 Jahren den sympathischen Verrückten Petit und seine HelferInnen von Vorbereitung und Durchführung der Aktion erzählen. Und das tun sie so leidenschaftlich, dass die nachgestellten Szenen zwischen den Interviews eigentlich gar nicht nötig gewesen wären.