Der Schüler Yassine Belassal wurde Ende November von einem marokkanischen Berufungsgericht zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Der 18-Jährige aus einem Ort in der Nähe Marrakeschs hatte den Spruch: »Gott, Vaterland, Barca« an die Tafel seiner Schule geschrieben und damit seine Leidenschaft für den FC Barcelona ausgedrückt. Da der Wahlspruch des nordafrikanischen Königreiches jedoch »Gott, Vaterland, König« lautet, meldete die Schuldirektion den Vorfall und Belassal wurde am darauf folgenden Morgen verhaftet und in einem Eilverfahren zunächst zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nachdem der Fall bekannt worden war, hatte sich der FC Barcelona ebenso wie Menschenrechtsorganisationen für den Jungen eingesetzt. Belassal zeigte sich erleichtert, einer Gefängnisstrafe entgangen zu sein. Allerdings sieht der Karatechampion seine sportliche Karriere durch das Urteils gefährdet. Majestätsbeleidigung kann in Marokko mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden. Erst im September war der Blogger Mohamed Erraji zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, da er auf einer Internetseite öffentlich die Sozialpolitik des Königs Mohammed VI kritisiert hatte.