Still ist es innerhalb des grauen Metallkastens. Still, hell und steril. Es hallt ein wenig, wenn man durch den weißen Flur geht, von dem rechts und links Türen abgehen. Dahinter verstecken sich kleine Räume, vielleicht zwölf Quadratmeter groß. In einem von ihnen sortiert ein Dozent eine Mappe in ein Regal. Das Licht ist grell in diesem Blechklotz mit den kleinen Fenstern, der wie ein Fremdkörper auf dem Parkplatz zwischen Studentenwerksgebäude und Chemischen Instituten steht. Gemütlich geht anders. Trotzdem müssen sich seit einiger Zeit mehrere GeographInnen an diese Umgebung gewöhnen, hier lernen und forschen. Der Container ist ihr neues Uni-Zuhause - zumindest vorerst.
Schuld daran, dass ein Teil der Kölner Geographie-Studierenden in dem grauen Provisorium statt zwischen festen Wänden sitzt, sind die aktuellen Bau- und Saniervorhaben der Kölner Uni. Die Ost- und die Südfassade des Hauptgebäudes werden erneuert, die Humanwissenschaftliche Fakultät wird vor dem Verfall gerettet und auch der Südbau des Geographischen Instituts wird saniert. "Ziel ist es unter anderem, die Geografie zusammenzulegen", sagt Uni-Sprecherin Maike Hauser. Bisher ist das Institut nämlich quer über die Gebäude der Kölner Uni verteilt. Seminare finden unter anderem im Haupt- und im Hörsaalgebäude statt. Weil die Universität durch die Sanierungen noch stärker als sonst unter Platzmangel leidet, musste ein Teil des Instituts im Frühjahr dieses Jahres mit Sack und Pack umziehen - in den Container auf dem Parkplatz.
Zu stören scheint diese ungewöhnliche Bleibe keinen so richtig. "Ich habe noch keine Klagen gehört, und verglichen mit einem schimmligen Übungsraum ist mir der Container lieber", sagt Kathrin Krockauer von der Fachschaft Geographie. Der Fachschaftsraum hinter dem Südbahnhof, bis vor einiger Zeit Veranstaltungsort der beliebten Fachschaft-Geographie-Party "Urbanität durch Dichte", ist zusammen mit mehreren Büro- und Forschungsräumen von der Bauwut der Uni betroffen. Die Fachschaft musste sich im Container neu einrichten.
Der Umbau dauert voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2011. Solange müssen auch die Einrichtungen dort bleiben. "Lehrveranstaltungen finden aber weitestgehend noch im Rundbau und Hauptgebäude statt", sagt Hauser von der Uni-Pressestelle. "Denn dazu taugen die Container ganz sicher nicht." Insgesamt sind die aus Landesmitteln finanzierten Container nur eine Übergangslösung, "wenn auch eine gute" findet Fachschafterin Krockauer. Sie besucht zwar selbst keine der wenigen Containerseminare, hat aber bisher von keinen größeren Problemen gehört. "Klar ist Platz Mangelware", sagt sie. "Aber wie gesagt, besser als Schimmel." Außerdem seien die Seminarräume immerhin gut und modern ausgestattet.