„Wir brauchen schlagkräftige Fachschaften“

Studierendenvertreter David Schäfer glaubt, dass sich die Fachschaftsarbeit ändern wird Von Julia Groth

David Schäfer ist Mitglied der Fachschaft Regionalwissenschaften Lateinamerika und studentischer Vertreter in der Engeren Fakultät (EF). In diesem Gremium werden alle wichtigen Beschlüsse der Philosophischen Fakultät gefällt. Zusammen mit den beiden anderen studentischen EF-VertreterInnen lud Schäfer die FachschafterInnen der Philosophischen Fakultät zu einer Zukunftswerkstatt ein, auf der alle gemeinsam daran arbeiteten, die Fachschaftsarbeit effektiver und transparenter zu machen. Für die philtrat sprach Julia Groth mit Schäfer über die Zukunft der Fachschaftsarbeit.

Warum habt ihr zur Zukunftswerkstatt eingeladen - findet ihr, dass die Fachschaftsarbeit an der Philosophischen Fakultät schlecht läuft?

Auf keinen Fall, die Fachschaftsarbeit läuft gut. Außerdem macht jede Fachschaft die Arbeit, die sie machen will, da will niemand reinreden. Es ging darum, dass wir Kommunikationsmöglichkeiten für die Fachschaften schaffen und dafür sorgen wollten, dass sie sich besser kennen lernen und gemeinsame Projekte starten. Darüber hinaus wollten wir, das heißt alle Fachschafter, an unseren Strukturen arbeiten. Zu diesen Strukturen gehören außer den Fachschaften selbst zum Beispiel die Fachschafter, die in fakultäts- und uniweiten Gremien mitarbeiten, die Fachschaftenkonferenz und der SprecherInnenrat. Diese verschiedenen Ebenen muss man miteinander in Verbindung bringen, sie müssen besser zusammenarbeiten und ihre Arbeit transparenter machen. Denn an der Uni Köln ändert sich zurzeit viel, nicht nur durch Bachelor und Master. Die Philosophische Fakultät ist zum Beispiel gerade dabei, sich neu zu ordnen. Um darauf reagieren zu können, brauchen wir schlagkräftige und vernetzte Fachschaften. Das war die Idee hinter der Zukunftswerkstatt.

Warum kam die Einladung ausgerechnet von euch, den Mitgliedern der Engeren Fakultät?

Wenn wichtige Entscheidungen in der Engeren Fakultät anstehen, brauchen wir Feedback von den Fachschaften, weil wir nicht unsere eigenen Meinungen, sondern die der Fachschaften vertreten. Deshalb sind wir besonders stark auf eine gute Kommunikation zwischen den Fachschaften angewiesen.@T_IF:Was sind das für Entscheidungen?@T_0:In der EF wird beispielsweise über Strukturentwicklungen der Fakultät abgestimmt, es werden viele Mitglieder wichtiger Kommissionen wie der Berufungskommission gewählt und es wird über Studien- und Prüfungsordnungen abgestimmt. Eigentlich geht alles, was an der Fakultät entschieden wird, durch die Engere Fakultät.

Bist du mit den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt zufrieden?

Ich denke, wir haben viel erreicht. Alle haben hart gearbeitet und einige Teilnehmer haben angeregt, jedes Jahr eine Zukunftswerkstatt zu veranstalten. Das halte ich für einen sehr vernünftigen Vorschlag. Die Fachschaften sind jetzt besser miteinander vernetzt. Einige Arbeitsgruppen treffen sich weiter und arbeiten daran, ihre Ideen umzusetzen. Es wurden viele Impulse gesetzt, jetzt müssen daraus konkrete Projekte werden.

Besteht nicht die Gefahr, dass die Ideen aus der Zukunftswerkstatt wieder einschlafen?

Diese Gefahr besteht, aber sie ist derzeit nicht besonders groß. Erstens wird auf einer Fachschaftenkonferenz zu Anfang des Wintersemesters die Geschäftsordnung verabschiedet, die in der Zukunftswerkstatt entstanden ist. Damit haben wir dann neue Strukturen, die den Wünschen der Fachschaften entsprechen. Das ist ein sehr konkretes Ergebnis. Zweitens arbeitet die Arbeitsgruppe, die ein Informationsportal für Fachschaften ins Leben rufen will, bereits an einem Konzept für die Homepage. Solche Änderungen lassen sich eben nicht an drei Tagen auf die Beine stellen.

Das Interview erschien begleitend zum Artikel über die Zukunftswerkstatt.