Die Probleme, die Studierende jüngst mit der Anrechnung der Ergänzenden Studien (EST) hatten, haben sich zum Großteil gelöst. Nach Beschwerden von Studierenden und einem Bericht in der philtrat (siehe philtrat nr. 92) lockerte das Prüfungsamt die strikte Regelung.
EST sind Wahlpflichtmodule, die Bachelor-Studierende einiger Fächer neben ihren Pflichtmodulen belegen müssen. Ein Gutteil der EST-Veranstaltungen darf nicht aus einem ihrer regulären Studienfächer stammen. So sollen die Studierenden ihre Allgemeinbildung erweitern. Darüber waren viele Studierende allerdings nicht informiert - und belegten Kurse, die ihnen das Prüfungsamt in der Folge nicht als EST anrechnen wollte. Betroffen waren Studierende der Ethnologie, Informationsverarbeitung, Philosophie, Romanistik, Skandinavistik/Fennistik und Sprachen und Kulturen der Islamischen Welt. Das genaue Konzept der EST war bis kurz vor Beginn des ersten Bachelor-Jahrgangs im Wintersemester 2007/2008 unklar. Unter anderem deshalb konnte es dazu kommen, dass Modulhandbücher und Prüfungsordnungen laufend aktualisiert und Studierende zum Teil ebenso wie Lehrende in Verwirrung gestürzt wurden.
Das Prüfungsamt und das Dekanat der Philosophischen Fakultät zeigten sich schließlich kooperativ: Studierenden dürfen nun bis einschließlich Sommersemester dieses Jahres auch Kurse als EST-Veranstaltungen angerechnet bekommen, die nach den ursprünglichen Regeln eigentlich nicht dafür infrage kommen. Man müsse beachten, dass die Studierenden den teils falschen Auskünften ihrer Institute Glauben geschenkt hätten, heißt es aus dem Prüfungsamt. Informationsveranstaltungen für Studierende sind mittlerweile bezüglich der EST und der Vorgaben dafür auf dem aktuellen Stand.
Einige EST-Probleme gibt es trotzdem noch. So gab es im ablaufenden Wintersemester 17 Module, aus denen Studierende EST-Veranstaltungen wählen konnten. Allerdings wurden nur in zehn dieser Module überhaupt Kurse angeboten. Überschneidungen mit Kursen aus den eigenen Fächern schränken die Wahl darüber hinaus stark ein. Zudem finden Studierende darüber, wie sie diese Module abzuschließen haben, nicht in den eigenen Modulhandbüchern. Sondern in den Handbüchern der Institute, die die Module anbieten, aus denen die EST-Veranstaltungen stammen.
Mehrere Institute der Philosophischen Fakultät arbeiten daran, Abhilfe zu schaffen. So wollen einige von ihnen das Angebot an EST-Modulen vergrößern. Beispielsweise durch Erasmus-Module, die es Studierenden ermöglichen, im Ausland erbrachte Leistungen in Deutschland anrechnen zu lassen.