Echte Kerle halten zusammen. Wenn einer von ihnen in Schwierigkeiten gerät (oder »Schwulitäten«, wie der Held dieses Comics sagen würde), holen ihn seine Kumpels da schon wieder raus. So zumindest läuft es bei Hector Umbra. Hector und seine Freunde sind coole Typen und genießen das coole Münchner Nachtleben. Als sein Freund Osaka von fiesen kleinen Monstern belagert wird und plötzlich verschwindet, will Hector herausfinden, was es mit diesen Kreaturen auf sich hat, und Osaka retten. Seine Ex-Freundin Maria wird zwar nicht eingeweiht, chauffiert Hector aber trotzdem brav durch die Stadt. Autor Uli Oesterle stellt zwar seine männlichen Charaktere durchaus mit einer gewissen Ironie dar, aber die weiblichen Charakterzeichnungen sind einfach nur platt. Die passiven Weibchen werden begafft oder angebaggert und ihr Aussehen wird kommentiert. Die wenigen aktiven Frauen des Buches sind entweder vermeintlich verrückt, Zeuginnen Jehovas oder misshandeln Kinder in der obligatorischen Waisenhaus-Rückblende. Es braucht nicht einmal eine sonderlich feministische Lesart, um daran Anstoß zu nehmen. Auch LeserInnen, die mit einem rein männlichen Protagonisten-Ensemble gut leben können, werden wahrscheinlich von den ständigen Macker-Sprüchen schnell genervt sein. Es gibt jedoch auch einiges, das für das Buch spricht: Zum einen ist das Oesterles lockerer Strich, zum anderen, dass er einfach ein verdammt guter Erzähler ist. Umso bedauerlicher ist es, dass nach der Lektüre des Comics vor allem altbackene Rollenklischees in Erinnerung bleiben.