Die Uni Köln hat ein neues Kuratorium. Seine Mitglieder stammen aus Politik und Wirtschaft und sollen der Uni Tipps dafür geben, wie sie sich besser profilieren und mit anderen Hochschulen im Land vernetzen kann. Darüber hinaus sollen sie offenbar, ähnlich wie der Hochschulrat, Möglichkeiten aufzeigen, wie die Aktivitäten der Universität der Wirtschaft noch mehr nützen können als bisher. Im Gegensatz zum Hochschulrat, der in Köln als eine Art Aufsichtsrat fungiert, hat das Kuratorium jedoch rein beratende Funktion und darf nichts beschließen.
Mit der Einrichtung des Kuratoriums im Januar belebt die Uni Köln eine Tradition. Bis vor drei Jahren besaß sie jahrzehntelang durchgehend ein solches Gremium. Nicht unbedingt immer freiwillig: Im damals gültigen Landeshochschulgesetz war für jede Hochschule in Nordrhein-Westfalen ein Kuratorium zwingend vorgesehen. Das sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz, das 2007 in Kraft trat, schreibt das Gremium hingegen nicht mehr vor. Die Uni Köln setzte das Kuratorium daraufhin zunächst aus. Vor allem wohl deshalb, weil der damalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) als Vorsitzender ausschied und ein Nachfolger her musste. Ende vergangenen Jahres entschied die Uni sich dazu, das Kuratorium unter neuem Vorsitz wiederzubeleben.
Das jetzige Kuratorium trifft sich ehrenamtlich ein- bis zweimal im Jahr unter der Leitung des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters (SPD). Die übrigen Mitglieder sind der Vorstandsvorsitzende des Pharmakonzerns Bayer Werner Wenning, Bundesbankpräsident Axel Weber, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), Verleger Alfred Neven DuMont, der Chef der Privatbank Sal. Oppenheim Christoph von Oppenheim sowie der Kölner IHK-Präsident und Immobilienunternehmer Paul Bauwens-Adenauer. »Es gab Absagen, das ist bei der Besetzung von Ehrenämtern normal«, sagt Unisprecher Patrick Honecker. Mit der aktuellen Besetzung sei die Uni jedoch zufrieden.