Als Jean und Mademoiselle Chambon sich zum ersten Mal sehen, sind sie sofort voneinander fasziniert. Doch Jean ist schon lange verheiratet und Mademoiselle Chambon die Vertretungslehrerin seines Sohnes. Im Folgenden zeigt der Regisseur Stephane Brizé mit viel Feingefühl den inneren Kampf seiner Figuren. So wird der sonst ruhige und freundliche Jean zum aufbrausenden Tyrann, da er sich nicht in die Rolle des Betrügenden einfinden kann. Mademoiselle Chambon tut sich mit ihrem Status als Geliebte nicht weniger schwer. Dabei wird das Thema Sexualität fast vollständig ausgeklammert und so wird deutlich, dass es tatsächlich Liebe sein muss, die die beiden verbindet - und die gesellschaftliche Realität, die sie trennt. Ob man eine derartig tragische Liebesgeschichte in der heutigen Zeit als realistisch oder rückständig empfindet, sei dahingestellt. Kinostart: 12. August.