Mit Macht, Religion, Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten haben Margarete Jäger und Jürgen Link ein Buch herausgegeben (Unrast), das sich mit der Problematik von religiöser Einflussnahme auf die Politik befasst. Das Werk führt zunächst in die Religionsgeschichte ein. Es folgen Texte, die sich auf ganz verschiedene Religionen, Weltregionen und damit zusammenhängende Problematiken beziehen. Es wäre platt sich bei dieser Problematik nur auf den fundamentalistischen Islamismus und sein Verhältnis zu westlichen Demokratien zu beziehen. Dies haben die AutorInnen der Beiträge auch nicht getan. So thematisieren sie auch die Frage, inwieweit die politischen Grundlagen des Abendlands auf religiösen Säulen basieren. Und Frank Unger erörtert in seinem Beitrag die Kriegslust der USA und ihre christlich fundamentalistischen Strömungen. Auch wird auf den ermordeten niederländischen Populisten Pim Fortuyn eingegangen und die Tatsache, dass er die Politik nutzte, um Unsicherheit im Umgang mit den ethnischen Minderheiten in den Niederlanden zu schüren. Interessant ist auch der Schluss: hier werden politisch-religiöse Witze analysiert.