Der iranische Journalist und Menschenrechtler Emadeddin Baghi ist im Juni vorübergehend gegen Kaution aus der Haft entlassen worden. Er war sechs Monate lang wegen des Vorwurfs der »Propaganda gegen den Staat« und der »Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit« inhaftiert gewesen. MenschenrechtsaktivistInnen kritisieren die mangelhaften Haftbedingungen im Gefängnis Evin in Teheran. Der Inhaftierte sei nicht ausreichend medizinisch versorgt worden und die Kontaktaufnahme zu einem Anwalt wurde ihm verweigert. Baghi ist einer von mehreren JournalistInnen, die im Zusammenhang mit Protesten verhaftet wurden, die der Wiederwahl Mahmoud Ahmadinedjads im Dezember 2009 folgten. Von 2000 bis 2003 war er bereits inhaftiert, weil er unter anderem rätselhafte Morde im Iran öffentlich machte. Er veröffentlichte zwei Bücher, in denen er die Abschaffung der Todesstrafe forderte, die sofort verboten wurden. Ebenso bereiteten die iranischen Behörden 2003 seiner Tätigkeit als Journalist ein Ende, indem sie sein Büro schlossen.