Cosmopolis

Von Johanna Böttges

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Eric Packer ist jung, arrogant, unfassbar reich - und er hat ein Problem. Zum ersten Mal in seinem Leben hat der Börsenmulti sich verzockt, und nicht zu knapp. Die Millionen purzeln zu Hunderten von seinem Konto. Ein guter Zeitpunkt, um zum Frisör zu fahren. Unter den wachsamen Augen seines Sicherheitschefs begibt sich ­Pa­cker in seiner Limousine auf eine zähe Fahrt durch die Straßen New Yorks. Dabei liest er hier und da Bekannte auf, die ihn ein Stück in der Limousine begleiten: MitarbeiterInnen, seinen Leibarzt, die junge Ehefrau, die gealterte Geliebte. Leider gerät nicht nur der Verkehr ins stocken. Auch die viel gepriesenen Dialoge aus Don DeLillos Romanvorlage schleppen sich teilweise träge daher.

Kryptisch mutet das Gespräch mit seiner Cheftheoretikerin an, die in seinem Auftrag über Geld sinniert. Pa­ckers pseudophilosophische Fragen irritieren: »Woher weißt du, dass du hier im Auto bist und nicht im Büro?« Trotzdem bleibt es interessant. Je mehr sich Packer bei aller Arroganz und emotionaler Glätte in seine Sehnsucht nach dem Absturz hineinsteigert, desto sehnlicher warten die ZuschauerInnen auf seinen Ausbruch. Und während die Occupy-Protestler­Innen seine Umgebung in Schutt und Asche legen, sehen wir seinen Amoklauf nahen.