Die Autorin Tui Gordon präsentiert in ihrem Buch Revolutionäre Frauen - Biographien und Stencils (edition assemblage) dreißig Frauen, die sich auf verschiedenste Arten für ihre Überzeugung eingesetzt haben. Das Buch enthält neben den kurzen Texten zu jeder Frau eine Stencilvorlage, also eine Ausschneidevorlage für Graffiti-SprayerInnen. Die Autorin fordert die LeserInnen auf, die Portraits der Frauen nachts an die Wände zu sprühen. Die ausgewählten Persönlichkeiten sind teils radikal gegensätzlich. Auf der Suche nach einer Revoluzzerin, die es wie Che Guevara mit einem markanten Bild in die Mainstream-Medien schaffte, stößt Gordon an eine Grenze. Sie fragt danach, ob es überhaupt weiblicher Ikonen bedarf und ob die Sortierung nach Geschlechtern nicht den eigentlichen feministischen Anliegen widerspricht. Gordon möchte dieser Diskrepanz mit Ironie begegnen. Die Übernahme der männlichen Ikonografie im Che Guevara-Stil soll hier ironisch verstanden werden. Die Kurzbiographien sind allesamt knackig und interessant und führen quer durch die letzten zwei Jahrhunderte.