Québec erlebt seit Februar die bisher größten Studierendenproteste Nordamerikas. Sie richten sich gegen die von der Regierung geplante Erhöhung der Studiengebühren und begannen mit einem Boykott der Lehrveranstaltungen an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Laval. Obwohl die Studierenden nach den Streiks im März einen Kompromiss mit der Regierung aushandelten, wurden die Demonstrationen noch heftiger. Der Kompromiss sah vor, die Gebühren um 200 Euro pro Jahr zu erhöhen - viele kanadische Studierende sind aber bereits verschuldet. Der Konflikt verschärfte sich mit der Einführung eines Gesetzes, welches strenge Auflagen für Protestmärsche vorschreibt. Die Studierenden bezeichneten dies als »Einschränkung der Meinungsfreiheit" und riefen zu weiteren Protesten auf, die am 22. Mai einen Höhepunkt erreichten, als unangemeldet mehr als eine Viertel Million Menschen in Montréal demonstrierten.