Das Internationale Komitee des Roten Kreuz (IKRK) warnt vor einer humanitären Krise in Afghanistan. Vor allem wächst die Sorge davor, dass sich die Sicherheitslage verschlechtert und die Gewalt eskaliert. Die Heinrich-Böll-Stiftung zieht deshalb ab dem 1. Januar 2013 ihre Büroleitung aus Kabul ab. Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Stiftung, schreibt in einem Internet-Statement, dass "die ohnehin instabile Sicherheitslage in Afghanistan für das entsandte Personal der Stiftung, seit der Bekanntgabe des Abzugs der internationalen Truppen bis 2014, mittlerweile dramatisch" sei. Das IKRK schätzt die Lage auch für die afghanische Bevölkerung immer schlechter ein. Auf einer Pressekonferenz in Kabul machte IKRK-Chef Reto Stocker darauf aufmerksam, dass sich lokale bewaffnete Gruppen stark vermehrt haben. Die Ausweitung des Konflikts und eine schlechter werdende Sicherheitslage behinderten humanitäre Hilfe vor allem dort, wo sie dringend benötigt werde.