Ein freudiges Ereignis

Von Fatima Khan

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Neun Monate reinen Glücks: So stellt sich die verliebte Barbara ihre Schwangerschaft vor. Doch weit gefehlt. In der Beziehung zwischen der jungen Philosophiestudentin und ihrem unreifen Freund Nicolas, der in einem Videoverleih arbeitet, ist plötzlich nichts mehr so unbeschwert wie vorher. Warum hat sie niemand gewarnt? Barbara empfindet ihre Schwangerschaft als einen Übergriff auf ihren Körper, ihre Identität und ihre Karriere. Während sie sich nur langsam ihrer Rolle als Mutter annähert, driften sie und Nicolas zunehmend auseinander.

Regisseur Rémi Bezançon begeg­net dem Thema Mutterglück in philosophischer Manier und zeigt dabei den inneren Konflikt einer Frau auf, die in der Gesellschaft die glückliche Mutter mimen soll, während ihr Leben und ihre Beziehung im Chaos versinken.

Teilweise wirkt der Film dabei ein wenig platt, etwa wenn Barbara gegen Ende des Films in einem Moment tiefster Verzweiflung einen Roman über ihre Geschichte verfasst. Das mag daran liegen, dass dem Film eine Romanvorlage zugrunde liegt, welche die Biographie der Autorin widerspiegelt. Der Film rührt an ein wenig thematisiertes Tabu: dass Mutterschaft nicht ausschließlich eine wundervolle Angelegenheit ist.