"Der Tiger ist nicht dein Freund. Tiere denken nicht wie wir. Menschen, die das vergessen, werden getötet." Diese Lektion, die der Zoobesitzer Patel seinem Sohn Piscine, genannt Pi, in jungen Jahren erteilt, begleitet den Jungen auf einer abenteuerlichen Reise -mit einem Tiger auf dem Meer.
Doch zurück zum Anfang: Der Film beginnt mit dem erwachsenen Pi, der einem Schriftsteller seine Lebensgeschichte erzählt. Pi berichtet von seiner Kindheit im indischen Pondicherry, wo seine Familie einen kleinen Zoo betrieb, bis der Vater beschloss gemeinsam mit den Tieren nach Kanada auszuwandern. Dazu organisiert der Vater die Überfahrt auf einem großen Frachter. Die Reise in ein neues Leben endet jedoch in der Katastrophe. Während eines Sturms sinkt das Schiff und nur der 17-jährige Pi kann sich in ein Beiboot retten. Zu seiner Überraschung ist er nicht allein. Im Rumpf des Schiffes hat sich ein bengalischer Tiger versteckt.
Pis faszinierende Reise beginnt. Geprägt von gegenseitiger Furcht, von Respekt und dem Gefühl, einander zu brauchen, erleben Tiger und Mensch Hunger und Durst, sind den Gefahren des Meeres und einander ausgesetzt.
"Life of Pi. Schiffbruch mit Tiger" ist ein bewegender Film mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und packenden Effekten. Regisseur Ang Lee gelang es den bekannten Roman von Yann Martel, der lange Zeit als unverfilmbar galt, eindrucksvoll in Szene zu setzen. Bemerkenswert ist vor allem die gelungene technische Umsetzung. Besonders in 3D erscheinen die Animation der Tiere und die Naturaufnahmen sehr effektvoll. Die Tiere wirken natürlich und auch bei der Besetzung der SchauspielerInnen setzte Regisseur Ang Lee auf Authentizität. Der 19jährige indische Nachwuchsschauspieler Suraj Sharma überzeugt in der Rolle des Pi Patels.