Lucy

Scarlett Johansson zwischen Wahnsinn, Genialität und Absurdität Von Sabrina Wirth

lucy-movie-poster-a-peek-at-powers-in-lucy.jpeg

Eine wissenschaftliche Erkenntnis besagt, der Mensch könne nur 10% seines Gehirns nutzen. Was wäre, wenn wir jederzeit auf die vollen 100% zugreifen könnten?

Lucy, eine amerikanische Austauschstudentin in Taiwan, wird von ihrem Freund Richard gezwungen, einen ominösen Koffer zu übergeben. Der Deal geht schief, und Lucy gerät in die Gefangenschaft einer skurrilen Organisation, bei der ihr operativ ein Drogenbeutel eingesetzt wird, den sie so über die Grenze nach Europa schmuggeln soll. Auf dem Weg zum Flughafen reißt dieser Beutel allerdings auf und die neuartige synthetische Droge (CPH4) beginnt sich in ihrem Organismus zu verteilen. Sofort entwickelt Lucy außergewöhnliche Fähigkeiten. Ihre Gehirnauslastung steigt langsam von 10% in Richtung 100%, mit unglaublichen Auswirkungen. Mit dem Fortschreiten von Lucys "Mutation" kann sie andere Menschen und Gegenstände sowie Raum und Zeit kontrollieren. Ihre telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten entwickeln sich immer weiter. Hilfe sucht sie bei dem Wissenschaftler Professor Norman, der sich seit geraumer Zeit mit der Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns auseinandersetzt.

Fakt ist, dass Lucy das Publikum spalten wird. Entweder man ist fassungslos aufgrund der proportional zu Lucys Gehirnleistung steigenden Skurrilität des Films, oder man lässt sich auf die übertriebenen Fähigkeiten von Lucy und den leicht mitschwingenden philosophischen Unterton ein. Letzterer kommt nur durch das herausragenden schauspielerische Talent von Scarlett Johansson zustande. Angelehnt ist die Story an den Film Ohne Limit (2011, u.a. mit Bradley Cooper), kommt aber nicht ansatzweise an dessen Qualität heran. Ein Grundfazit des Films: Kann man 20% seines Gehirns nutzen, brauche ich nie wieder zum Friseur.

Regie: Luc Besson

Darsteller: Scarlett Johansson, Morgan Freeman, Choi Min-sik

Dauer: 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 14.08.2014