Am 27. Juni 1968 räumte die Polizei das Japanologische Institut des Ostasiatischen Seminars der FU Berlin. Dieses war von StudentInnen am 20. Mai besetzt worden. Diese hatten bereits seit Oktober 1965 die Absetzung des wissenschaftlichen Leiters Prof. Dr. Hans Eckardt gefordert. Dieser hatte in Seminaren und Übungen wiederholt antisemitische Äußerungen von sich gegeben, war oft angetrunken zum Dienst erschienen und hatte sich Frauen gegenüber beleidigend verhalten. Darüber hinaus wurde seine wissenschaftliche Qualifikation in Frage gestellt. Die Universität sah jedoch trotz wiederholter Beschwerden kein Grund zum Eingreifen.
Nach der polizeilichen Räumung forderte eine Vollversammlung aller Fakultäten den Rektor, Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, auf, vor der Vollversammlung zu erscheinen und zu der Räumung Stellung zu nehmen. Das tut dieser jedoch nicht, und so machen sich gegen 16 Uhr die StudentInnen zum Rektorat auf. Die immer noch anwesende Polizei riegelt dieses umgehend ab. Dennoch gelingt es zunächst fünfzig, später einhundert StudentInnen, durch eine Balkontür ins Rektorat einzudringen. Dort verbarrikadieren sie sich und es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zwischen Politikern der SPD und den StudentInnen wird ein Kompromiss ausgehandelt: Aufhebung der Besetzung, wenn sich die Polizei von Rektorat und Japanologischem Institut zurückzieht und sich der Rektor einer Diskussion stellt. Dieser weigert sich jedoch weiterhin. Er will nicht »unter Druck verhandeln.«
Dem Kommunarden Fritz Teufel gelingt es, die Robe des Rektors zu entwenden. Als »neuer Rektor« erklärt er, alle Institute stünden den StudentInnen zur Verfügung. In den nächsten Tagen erhalten einige Ordinarien der FU auf Rektoratspapier mit Dienstsiegel ihre fristlose Kündigung.