In Colson Whiteheads Roman Die Fahrstuhlinspektorin (Goldmann Verlag) kämpfen zwei gegnerische Fraktionen innerhalb der Behörde zur Überwachung der Fahrstühle einer amerikanischen Metropole um die Vorherrschaft: Die EmpirikerInnen, die streng nach Vorschrift jedes technische Detail überprüfen, und die IntuitionistInnen, deren Überwachungsmethoden auf Instinkt und Meditation beruhen. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht Lila-Mae Watson, die erste schwarze Fahrstuhlinspektorin, eine überzeugte Intuitionistin mit der höchsten Genauigkeitsrate der ganzen Behörde.
Als ein Aufzug eines städtischen Gebäudes abstürzt, den sie kurz zuvor überprüft hatte, wird der Kampf beider Fraktionen weiter angefacht. Beim Versuch, diesen Unfall aufzuklären und ihren Namen rein zu waschen, gerät sie in ein Netz von Intrige und Manipulation. Sie entdeckt ein Geheimnis, das ihr berufliches und persönliches Selbstverständnis erschüttert.
Das Buch führt die LeserInnen in eine merkwürdige amerikanische Parallelwelt, in der der Aufzug die zentrale technische Metapher des modernen Lebens ist. Aufgebaut wie ein Großstadtthriller, ist aber die soziale Ausgrenzung Schwarzer in einer rassistischen Gesellschaft das eigentliche Thema.