Mit Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780 hat der Campus-Verlag einen Klassiker der neueren Nationalismusforschung in einer Neuauflage vorgelegt. Der englische Historiker Eric J. Hobsbawm erzählt die Geschichte des um 1780 entstandenen modernen Nationalismus. Er sieht in Nationen keine »natürlichen, ursprünglichen und unveränderbaren« Einheiten, sondern menschliche Konstrukte, die als solche auch wandelbar seien. »Nicht die Nationen sind es, die Staaten und Nationalismen hervorbringen, sondern umgekehrt.« Die Neuauflage des Buches ist ergänzt um eine Bewertung der Entwicklungen des Internationalen Staatensystems nach 1989. Der Zusammenbruch der Sowjetunion und der Globalisierungsprozess bedeuten für Hobsbawm eine verstärkte Bedeutung des Nationalismus. Aus mittlerweile zwei Jahrhunderten Nationalismus zieht er die Lehre, dass sich »diese Geschichte um der Zukunft der Menschheit willen nicht fortsetzen dürfe«.