Die estnische Regierung will die Eisenbahn wieder verstaatlichen, die 2001 privatisiert worden war. Über den größten Teil des Eisenbahnnetzes verfügt die estnische Eisenbahngesellschaft Eesti Raudtee, die zu zwei Dritteln dem hauptsächlich US-amerikanischen Unternehmen Baltic Rail Services (BRS) gehört. Die Beschädigung der Gleise durch viel zu schwere Dieselloks aus den USA führte in den vergangenen Jahren zu Sicherheitsproblemen und schließlich dazu, dass kaum noch Personenzüge auf den Gleisen verkehren können. Der öffentliche Verkehr in Estland findet fast gänzlich mit Bussen statt. Die Anteile zurückzukaufen soll mehr als das Doppelte kosten, als BRS vor fünf Jahren dafür bezahlt hat. Während Gleis- und Signalanlagen Staatseigentum bleiben sollen, sucht die Regierung gleichzeitig wieder private InvestorInnen für den Verkehrsbetrieb. Estnische Medien nennen auch die Deutsche Bahn als Kaufinteressentin.