Die Bachelor- und Masterstudiengänge an der Kölner Philosophischen Fakultät sollen nicht wie zunächst geplant auf einen Schlag zum Wintersemester 2007/2008 eingeführt werden. Stattdessen soll zu diesem Zeitpunkt nur das erste Semester der Studiengänge angeboten werden, dann folgen sukzessiv die höheren Semester. Die Masterstudiengänge beginnen danach ein Jahr versetzt, zum Wintersemester 2008/2009. »Für die Organisation ist es eine enorme Entlastung«, sagt Ralph Jessen, Vorsitzender der Kommission für Lehre, Studium und Studienreform.
Was für Verwaltung und Organisation ein Vorteil ist, könnte sich allerdings für Studierende als Nachteil erweisen. »Die Hürde für Studiengangwechsler wird höher gelegt«, räumt Jessen ein. Wer beispielsweise zum Sommersemester 2008 in einen Bachelorstudiengang wechseln will, kann das nur ins zweite Semester tun, auch wenn er sich eigentlich schon in einem höheren Semester befindet. Wie viele der bis dahin erworbenen Scheine anerkannt werden, wird Jessen zufolge im Einzelfall entschieden werden.
Für die Universität kann die verzögerte Einführung der Masterstudiengänge auch einen Wettbewerbsnachteil bedeuten. Denn bis die Universität eigene Bachelor-AbsolventInnen vorweisen kann, sind die Masterstudiengänge auf OrtswechslerInnen angewiesen. Universitäten, die den Master früher einführen, könnten also mehr Master-Studierende an sich binden. »Die Neuregelung unterstreicht nur den pseudoelitären Charakter dieser verkorksten Studiengänge«, sagt Katharina Kroll, studentische Vertreterin in der Kommission für Lehre, Studium und Studienreform. »Sie verzögert das Chaos nur, aber verhindert es nicht.«