Unverbindliche Beratung

Ein neues Gremium soll helfen, die Lehrbedingungen an der Universität Köln zu verbessern. Von Carolin Wedekind

Seit die Kölner Universität im vergangenen Jahr allgemeine Studiengebühren beschlossen hat, versichert die Universitätsleitung den Studierenden, das Geld für die Verbesserung der Lehrbedingungen einzusetzen. Damit dieses Versprechen auch gehalten wird, wird das Rektorat nun von einem neu gebildeten Prüfungsgremium beraten. Das Gremium ist zur Hälfte mit Studierenden besetzt. Es soll Mängel an der Qualität der Lehre feststellen und dem Rektor Verbesserungsvorschläge machen. Für deren Umsetzung sollen dann die Einnahmen aus den Studiengebühren verwendet werden.

Die Existenz des Prüfungsgremiums ist vom Hochschulfinanzierungsgerechtigkeitsgesetz vorgesehen. Haben seine Mitglieder einen Vorschlag ausgearbeitet, kann der Rektor entscheiden, ob er ihn umsetzt oder nicht. Patrick Schnepper vom AStA-Referat für Bildungspolitik sieht darin ein Problem. »Es gibt keine rechtliche Möglichkeit, das umzusetzen, was das Gremium beschließt«, sagt er. Zwar müsse der Rektor die Ablehnung eines Vorschlags begründen, doch zum Handeln verpflichtet sei er nicht.

Sieben der 14 Gremiums-Mitglieder sind Studierende aus allen sechs Fakultäten, sowie die AStA-Vorsitzende. Auch den unversitätsexternen Vorsitzenden, den tageszeitung-Redakteur Pascal Beucker, haben die Studierenden vorgeschlagen. Die restlichen sechs Sitze gehen an VertreterInnen der ProfessorInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen. Gewählt werden die Mitglieder vom Senat der Universität. »Das Prüfungsgremium soll bis spätestens zum nächsten Wintersemester seine Arbeit aufnehmen«, sagt Uni-Sprecher Patrick Honecker. Frühere Ergebnisse seien allerdings nicht ausgeschlossen, da bereits alle Mitglieder gewählt seien und erste Sitzungen bereits gehalten wurden. Studierende haben mit dem neuen Gremium einen direkten Ansprechpartner für ihre Beschwerden. Schnepper, der die Studierenden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät im Prüfungsgremium vertritt, hofft nun, dass beim Rektorat bald erste Verbesserungsvorschläge eingereicht werden können, denn verbesserungswürdig seien viele Studiengänge der Kölner Uni. »Die Frage ist nur: hält sich der Rektor daran oder nicht?«