Das kirgisische Parlament hat angekündigt, über einen Gesetzesentwurf zu diskutieren, der Polygamie wieder erlaubt. Diese wurde zu Sowjetzeiten verboten. Gegenwärtig sieht der entsprechende Artikel des kirgisischen Strafgesetzbuches für Polygamie bis zu zwei Jahre Haft vor. Hintergrund der geplanten Diskussion ist, dass Polygamie trotz des Verbots im Land praktiziert wird und die Zahl der Vielehen in den letzten Jahren gestiegen ist. Darüber hinaus könne so das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen ausgeglichen werden, argumentiert Justizminister Marat Kajpow.
Seit dem Ende der Sowjetunion haben zirka eine Million kirgisischer Männer auf der Suche nach Arbeit das Land verlassen. Die zurückbleibenden Frauen haben kaum eine Chance, finanziell für sich selbst zu sorgen. Deshalb ziehen viele Kirgisinnen es vor, die zweite, dritte oder vierte Ehefrau eines wohlhabenden Mannes zu werden.