Die Universität Leeds hat Mitte März kurzfristig eine Vortragsreihe des Politologen Matthias Küntzel von der Hebrew University in Jerusalem über Antisemitismus im Islam abgesagt. Die Universitätsleitung begründete die Absage damit, dass die nötige Sicherheit während der Vorträge nicht gewährleistet werden könne. Ein muslimischer Student hatte die Veranstaltung mit dem Titel »Hitlers Vermächtnis: Islamischer Antisemitismus im Nahen Osten« als rassistisch kritisiert. Nach der studentischen Kritik war der Titel der Vortragsreihe zunächst in »Die Nazi-Erbschaft: Der Export von Antisemitismus in den Nahen Osten« geändert worden, bevor sie abgesagt wurde. Küntzel, der schon an anderen Universitäten Vorträge zum gleichen Thema gehalten hat, sprach gegenüber britischen Zeitungen von »Zensur«. Zwei weitere, nicht öffentliche Seminare zum gleichen Thema durften an der Universität stattfinden.