Die Möglichkeiten des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), im AStA-Café Unikum Veranstaltungen für Studierende anzubieten, werden immer geringer. Denn die AStA-MitarbeiterInnen müssen sich an den Probenplan des Universitätstheaters Studiobühne anpassen. »Im vergangenen Wintersemester konnten wir die neue Probebühne gerade mal für vier Veranstaltungen bekommen«, sagt AStA-Mitarbeiter Jörg Moschner. »Der AStA hält mindestens einmal wöchentlich eine Veranstaltung ab«, sagt dagegen der Leiter der Studiobühne Georg Franke.
Im AStA-Café und dem dahinter gelegenen Raum finden regelmäßig Fachschaftsparties und kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen statt. Die gemeinsame Nutzung bestimmter Räume durch den AStA und die Studiobühne erschwert jedoch die Organisation erheblich. AStA und Studiobühne nutzen das Unikum bereits seit mehr als 25 Jahren gemeinsam. Im Januar 1981 brannten die Räume der Studiobühne im Hauptgebäude der Universität aus. Daraufhin erlaubte die damalige Universitätsverwaltung den TheatermitarbeiterInnen, vorübergehend ins Unikum zu ziehen. Aus dem Gastaufenthalt im Unikum ist mittlerweile ein Dauerzustand geworden. »Das ist sehr ärgerlich«, sagt AStA-Mitarbeiter Ulrich Müller. Ihn stört nicht nur, dass die Studierendenvertretung immer weniger Räume zu immer weniger Terminen zur Verfügung hat. Er kritisiert auch, dass das Rektorat, das für die Verteilung der Räume zuständig ist, dem Theater offenbar einen höheren Stellenwert beimisst als den Serviceleistungen des AStA für die Studierenden. »Während einer Aufführung der Studiobühne haben wir zum Beispiel keine Möglichkeit, im AStA-Café eine Podiumsdiskussion abzuhalten. Das wäre zu laut und würde die Vorstellung stören«, sagt Müller.
Bis vor zirka zwei Jahren gab es im Unikum auch eine Studierendenbücherei. Dort standen den Studierenden neben Literatur auch internationale Tageszeitungen zur Verfügung. Heute befindet sich in diesem Raum die neue Probebühne. Der AStA darf den Raum zwar mitnutzen, muss aber auch hier seine Veranstaltungen den Probezeiten des Theaters anpassen. »Es besteht absolut prioritäre Nutzung für die Studiobühne, laut einer Verfügung der Univerwaltung vom November 2005«, sagt der stellvertretende Leiter der Studiobühne Dietmar Kobboldt. Auch die ehemaligen Büros der Jobvermittlung wurden der Studiobühne zugesprochen.
Neben dem AStA-Café, dem Partyraum, den verschiedenen AStA-Beratungen, dem Behindertenreferat und dem AusländerInnenreferat gibt es im Unikum noch die Fachschaften Wirtschafts- und Sozialkunde und Jura sowie Klassenräume des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Der DAAD bietet dort Deutschkurse für AusländerInnen an. Einem Rektoratsbeschluss zufolge sollen auch diese Klassenräume geräumt und der Studiobühne überlassen werden. Der Beschluss sieht außerdem eine Verlegung der AStA-Büros und die Einrichtung eines Studenten-Service-Centers vor. Ein genauer Termin dafür ist allerdings noch nicht bekannt.