In diesem Semester dürften sich DozentInnen an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln auf mehr verspätete Studierende als üblich gefasst machen. Denn die akademische Viertelstunde, die mit dem Zusatz c.t., das heißt cum tempore, angegeben wird, ist ab diesem Semester außer Kraft gesetzt. Der Großteil der Veranstaltungen beginnt nun zur vollen Stunde statt wie bisher mit viertelstündiger Verzögerung. Die Veranstaltungen enden aber wie gewohnt nach neunzig Minuten. Auch die halbstündige Pause zwischen zwei Veranstaltungen bleibt bestehen.
»Der Zeitplan wurde geändert, um mehr Platz zu schaffen«, sagt Dekanatsmitarbeiterin Petra Frings. Einige andere Fakultäten, beispielsweise die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät (WiSo), verzichten bereits seit längerer Zeit auf das Akademische Viertel. Durch die unterschiedlichen Zeiteinteilungen überschnitten sich Veranstaltungen der Fakultäten in gemeinsam genutzten Räumen, beispielsweise im Hörsaalgebäude. »Die WiSo hat diese Änderung jahrelang immer wieder vorgeschlagen«, sagt Frings. In Absprache mit den Dekanen aller Fakultäten der Uni Köln wurden die Zeitraster jetzt angeglichen. So können die Räume effektiver genutzt werden.
Die akademische Viertelstunde ist an vielen Universitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Skandinavien Teil der akademischen Tradition. Sie soll Studierenden genug Zeit geben, für die nächste Veranstaltung den Raum zu wechseln.