Schröders wunderbare Welt

Von Carolin Wedekind

Frank Schröder möchte Grenzen überwinden. In seinem trostlosen Heimatort Tauchritz im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien soll eine riesige Halle namens »Lagunenzauber« entstehen. Für das EU-unterstützte Projekt muss er allerdings erst den amerikanischen Investor überzeugen - ein Vorhaben, das Michael Schorrs zweiten Kinofilm gegen Ende sehr in die Länge zieht. Als wäre es für Schröder nicht schwierig genug, das Großprojekt in der strukturschwachen Region umzusetzen, muss er sich auch noch mit verschiedenen Mitgliedern seiner Familie auseinandersetzen. Die sind nämlich mit ihren eigenen Projekten beschäftigt. Vater Theo, der Dorfbürgermeister, möchte einen Schrotthaufen beseitigt haben, Onkel Wigbert versucht derweil, Schlesien heim ins Reich zu holen. Schröders wunderbare Welt ist zwar die meiste Zeit unterhaltsam, wirklich wunderbar aber nicht. Bei einem Film, der die Handlung nur als Hintergrund für die Schrulligkeiten seiner Charaktere nutzt, ist es schade, dass die meisten Figuren so öde wie die Tauchritzer Landschaft bleiben.