Für die zehnjährige Mélanie platzt der Traum ihres Lebens. Mitten in ihrer Aufnahmeprüfung für das Musikkonservatorium gibt eine Jurorin, die Pianistin Ariane Fouchécourt, einem aufdringlichen Fan ein Autogramm. Damit bringt sie das Mädchen am Klavier völlig aus der Fassung. Zehn Jahre später begegnen sich die beiden Frauen wieder. Mélanie macht ein Praktikum in der Anwaltskanzlei von Arianes Mann und bietet ihm an, in den Sommerferien auf seinen Sohn aufzupassen. Ariane hat nach einem Autounfall vor Konzerten starkes Lampenfieber und ist bei Auftritten auf Menschen angewiesen, denen sie vertraut. Zu diesen gehört bald auch Mélanie, an die sich Ariane nicht erinnert. Als Ariane sie bittet, bei ihren Konzerten die Noten umzublättern, sieht Mélanie die Gelegenheit, sich an der Frau zu rächen, die ihren Traum zerstört hat.
Das Mädchen, das die Seiten umblättert von Denis Dercourt ist ein hervorragendes Psychodrama und ein ruhiger Thriller. Mélanies Katz-und-Maus-Spiel mit Ariane, das bis zur erotischen Spannung zwischen den beiden auf die Spitze getrieben wird, ist von der ersten Minute an faszinierend.