Die Töchter des chinesischen Gärtners

Von Carolin Wedekind

Für die Waise Li ist das Praktikum bei dem angesehenen Botaniker Chen eine große Chance. In seinem beeindruckenden Garten muss sie jedoch feststellen, dass die Arbeit sehr anspruchsvoll und Chen ausgesprochen streng ist. Einziger Lichtblick ist Chens Tochter An, in die sich Li bald verliebt. Im China der Achtzigerjahre, wo Homosexualität als Krankheit gilt, beginnen die beiden jungen Frauen eine heimliche Beziehung ohne realistische Zukunft.

Die eigentlich bewegende Geschichte geht leider in der kitschigen Umsetzung unter. Jeder romantische Augenblick wird mit platten Liebesschwüren oder aufdringlicher Musik zugekleistert. Auch die sehr schönen Naturaufnahmen verlieren an Reiz, wenn sie nur als Kulisse für gegenseitiges Schlammabwaschen und gemeinsames Taubenfreilassen dienen. Trotz seiner nur etwa neunzig Minuten Spielzeit zeigt Die Töchter des chinesischen Gärtners gefühlte zweieinhalb Stunden Klischees, die das Thema nicht verdient hat.