Oliver Jesper von den Unabhängigen ist seit April erster Vorsitzender des Kölner AStA. Er studiert im vierten Semester BWL. Für die philtrat sprach Julia Groth mit ihm über Studiengebühren und seine Erfahrungen.
Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Themen deiner Amtszeit?Zu den wichtigen Themen in den nächsten Monaten oder Jahren gehört auf jeden Fall der weitere Kampf gegen Studiengebühren. Wir vom AStA werden die Gebühren-Zurück-Aktion weiter forcieren. Wir sehen die größten Chancen, dass wir damit zum Erfolg kommen. Des weiteren wollen wir das Hochschulfreiheitsgesetz möglichst so ausgestalten, dass wir Studierende nicht an Einfluss verlieren. Im Hochschulrat sollen laut jetzigem Entwurf mindestens zwei Leute aus der Hochschule sitzen. Das wäre für uns Studierende die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Bislang hatte der AStA mit seinen Aktionen gegen Studiengebühren keinen Erfolg. Gibt es neue Strategien?Die Klage gegen Studiengebühren ist momentan das einzige Mittel. Sie ist ein Weg, der für die Studierenden absolut gefahrlos ist. Es ist jetzt an uns, zu beweisen, dass Studiengebühren für sozial Schwächere abschreckend sind, aber das sollte eigentlich kein Problem sein. Hast du persönliche Erfahrung beim Protest gegen Studiengebühren?Der Kern der Demos war vor meiner Zeit, deswegen habe ich das nicht persönlich mitbekommen. Glaubst du, als Viertsemester dem Posten des AStA-Vorsitzenden gewachsen zu sein?Da bin ich fest von überzeugt. Ich sitze ja auch nicht alleine hier, mein zweiter Vorsitzender ist ein alter Hase. Ich war auch zwei Monate zweiter Vorsitzender und habe dabei einen Einblick bekommen, der meiner Meinung nach tief genug ist, um jetzt als erster Vorsitzender tätig zu sein. Die mangelnde Erfahrung, die man mir vielleicht vorwerfen könnte, kann ich durch Interesse, Aufgeschlossenheit und Engagement wett machen.