2000 Jahre Kölner Geschichte rollt der Ethnologie-Professor Erwin Orywal in seinem Buch Kölner Stammbaum (Kiepenheuer & Witsch) auf. Im Blickpunkt stehen die Einwanderung und das Zusammenleben verschiedener Kulturen in Köln. Orywals Zeitreise beginnt bei den RömerInnen mit der Gründung der Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippiniensis und der Lebensgeschichte der Namensgeberin. Mit Legenden, eingestreuten Karnevalsliedern und kölschen Sprichwörtern geht es durch die Jahrhunderte. Die LeserInnen erfahren, dass »Eau de Cologne« gegen den Gestank in den Straßen entwickelt wurde und warum die Universität schon immer konservativ und erzkatholisch war. Störend sind neben der teilweise distanzlosen »Wir Kölner«-Sprache die vielen Superlative, mit denen der Autor die Stadt beschreibt. Doch das Buch belehrt auf unterhaltsame Weise, und nach der Lektüre kennt man den Hintergrund zu fast jedem Straßennamen in Köln.
