Einige Schulen in Nordrhein-Westfalen versuchen mit Hilfe der Siemens Fujitsu Computers GmbH, ihre SchülerInnen mit Notebooks statt der bisherigen Hefte und Stifte auszustatten - den Eltern, die ihrem Nachwuchs die Notebooks beschaffen müssen, gewährt Siemens Sonderkonditionen. Andere Schulen wollen gemeinsam mit der Kamps Brot und Backwaren GmbH das Bewusstsein ihrer SchülerInnen für gesunde Ernährung stärken. Was VerbraucherschützerInnen als teils unzulässige Kooperationen kritisieren, will NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) jetzt belohnen.
Das Schulministerium und das Wirtschaftsministerium des Landes vergeben in diesem Jahr erstmals den »Unternehmenspreis 2007« an Unternehmen, die sich besonders viel an Schulen engagieren. »Die Zusammenarbeit von Schule und Betrieben bereichert den Fachunterricht, weil die Jugendlichen exemplarisch erfahren, wie Praxis und systematisch erarbeitetes Wissen ineinander greifen«, sagt Sommer. Die Übergänge von Zusammenarbeit und Sponsoring sind jedoch fließend. Die Stiftung »Partner für Schule NRW« der Landesregierung und der Stiftung der Wirtschaft NRW beispielsweise vermittelt bereits seit längerer Zeit Gemeinschaftsprojekte von Schulen und Unternehmen und gibt auch den Leitfaden »Schulsponsoring heute« heraus.
Nicht alle sind über die zunehmenden Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaftsunternehmen begeistert. Bereits im Jahr 2004 klagte der Bundesverband der Verbraucherzentralen erfolgreich gegen den Frühstücksflocken-Hersteller Kellogg's. Dieser wollte mit einer Sammelmarken-Aktion für SchülerInnen den Schulsport indirekt sponsern. In Nordrhein-Westfalen dürfen sich Schulen aber nur sponsern lassen, wenn die Art, in der auf die SponsorInnen hingewiesen wird, dem Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule entgegenkommt. Beate Uhse, die Jägermeister AG oder Philip Morris werden demnach wohl keine Chance auf den »Unternehmenspreis 2007« haben.