Die Geschichte des Außenseiters Ben, der in der Schule bis zum Suizidplan gemobbt wird, begleitet Regiedebütant Nic Balthazar schon eine Weile. Inspiriert von einer Zeitungsmeldung über einen Schüler, den die Schikanen seiner MitschülerInnen in den Selbstmord getrieben hatten, schrieb er 2002 seinen ersten Roman über Mobbing. Das Buch wurde erst fürs Theater adaptiert und nun verfilmt.
Das Ergebnis Ben X ist nicht ganz so langweilig, wie es von einem belehrenden Film über Mobbing zu erwarten wäre. Balthazar bemüht sich erfolgreich, die ZuschauerInnen die Geschichte durch Bens Augen sehen zu lassen, um sein autistisches Verhalten zu verstehen. So ist ein Kuss für ihn nur Speichelaustausch und in vielen Szenen verschwimmen Online-Rollenspiel und Realität. Zumindest am Anfang ist Ben X, abgesehen vom fast dreißigjährigen Hauptdarsteller, sehr glaubwürdig. Gegen Ende leidet der Film aber stark unter einer überflüssigen Liebesgeschichte und einem pathetischen Finale.