An die merkwürdigen Gewohnheiten seiner zumeist älteren KundInnen muss sich Antoine erst gewöhnen: Vier Eier etwa erhält er von Père Clement als Bezahlung für die Waren von seinem fahrenden Tante-Emma-Laden, mit dem er die Dörfchen der südfranzösischen Provinz abklappert.
Nur auf Bitten seiner Mutter ist der dreißigjährige Antoine in Der fliegende Händler in das Dorf seiner Kindheit zurückgekehrt. Nach dem Herzinfarkt des Vaters kann sie den Dorfladen samt Verkaufswagen nicht alleine weiterführen. Antoine erkennt schnell, dass in der Kleinstadt, die er zehn Jahre zuvor im Streit mit seinem Vater verlassen hat, alles beim Alten geblieben ist. In der Großstadt war Antoine jedoch auch nie richtig angekommen, die ganze Zeit lebte er zwischen Umzugskisten. Bei seiner Nachbarin Claire lieh er sich zwar immer wieder Kaffee, seine Liebe gestand er ihr jedoch nicht. Claire ist für Antoine dann auch der einzige Lichtblick im tristen Landleben. Sie hat sich ihm angeschlossen, um sich in Ruhe auf die Aufnahmeprüfung an einer spanischen Universität vorzubereiten. Mit ihrer Lebensfreude gelingt es Claire, das Verhältnis zwischen Antoine und seinem Vater zu kitten. Schließlich akzeptiert Antoine dank ihr sogar das Leben auf dem Land und die Schrullen seiner Kundschaft. Doch mit Claires nahender Prüfung und ihrem möglichen Umzug nach Spanien droht die Idylle zu zerbrechen. Der fliegende Händler ist eine wunderbare Komödie, die nicht allein durch hervorragende schauspielerische Leistungen besticht. Regisseur Eric Guirado gelingt es, den Film trotz des schnulzigen Stoffes nicht ins Kitschige abgleiten zu lassen. Er zeichnet nicht nur ein stimmiges Familienporträt, sondern nähert sich zugleich liebevoll der südfranzösischen Landbevölkerung mit ihren Eigenarten an.