Was hat ein französisches Entführungsopfer mit der Ermordung von Leo Trotzkis Sohn und den Surrealisten in Paris kurz vor dem Zweiten Weltkrieg zu tun? Das weiß man nach der Lektüre von Jean-François Vilars Krimi Die Verschwundenen (Assoziation A) auch nicht so richtig, aber irgendwie hängt alles zusammen. Auch wenn der Plot undurchsichtig bleibt: Vilar baut eine dichte Atmosphäre rund um das Paris der Vierziger- und Achtzigerjahre auf. Trotz Glossar ist das Buch vor allem für TrotzkistInnen und FreundInnen des Surrealismus zu empfehlen. Auch Prag- und Paris-LiebhaberInnen kommen auf ihre Kosten. Dem Verlag gebührt auf jeden Fall ein großes Lob für die wunderschöne und ambitionierte Roman Noir-Reihe, zu der Die Verschwundenen gehört.