Die bisher unbekannte deutsch-finnische Organisation »Einsatzkommando Finnland« war während des Zweiten Weltkriegs an Morden an KommunistInnen sowie Jüdinnen und Juden an der Ostfront beteiligt. Zu diesem Ergebnis kommt der finnische Historiker Oula Silvennoinen in seiner vor kurzem veröffentlichten Studie Heimliche Waffenbrüder. Die Organisation war demnach ein gemeinsames Projekt der finnischen Geheimpolizei Valpo und des deutschen Reichssicherheitshauptamts. Silvennoinens Abhandlung erregte in Finnland großes Aufsehen. Obwohl finnische Soldaten gemeinsam mit der Wehrmacht im Juni 1941 in die Sowjetunion einmarschiert sind, vertraten viele FinnInnen bisher die Ansicht, dass ihre Eltern und Großeltern die nationalsozialistische Ideologie nicht geteilt und keine Jüdinnen und Juden verfolgt hätten.