Kindsköpfe

Von Hanna-Lisa Hauge

Niklas und Paul sind ein Paar. Sie wünschen sich zusammen Nachwuchs, darum suchen sie eine Frau, die mit ihnen ein Kind haben will. Das ist der eigentlich unkonventionelle Anfang von Rudolph Kriss' Buch Kindsköpfe (Fischer). Doch bald wird die Story vorhersehbar: Als die beiden Männer schon fast eine nette Frau gefunden haben, stirbt Niklas' Schwester. Sie werden also Ersatzväter für Nichte und Neffe. Das Zusammenspiel als Patchwork- Familie läuft zunächst gut. Im neuen Familienglück dürfen Hindernisse aber natürlich nicht fehlen: Der bisher stets unzuverlässige leibliche Vater taucht mit seiner neuen Ehefrau auf und erhebt Anspruch auf die Kinder. Niklas bekriegt seinen Ex-Schwager und dessen bigotte Ehefrau mit allen Mitteln, scheint aber dabei zunächst nicht nur die Kinder, sondern auch seinen langjährigen Lebensgefährten zu verlieren. Kriss' ungewöhnliche Ausgangsidee ertrinkt hier leider in Klischees.