In seinem Buch Die Feuerprobe (Unionsverlag) erzählt Salim Alafenisch von seiner Kindheit in der Negev-Wüste. Was wie ein Märchen klingt, ist eine wahre Begebenheit, die sich vor vierzig Jahren zugetragen hat: Sein Stamm wird von einer Nachbarsippe des Mordes beschuldigt. Weil die staatlichen Institutionen Israels bei der Aufklärung versagt, einigt man sich auf ein Ritual aus dem beduinischen Gewohnheitsrecht. Wer ohne Schaden davonzutragen einen glühenden Stab mit der Zunge berühren kann, spricht demnach die Wahrheit. Alafenischs Bruder muss die Unschuld seiner Familie beweisen. Alafenisch gelingteine anschauliche Erzählung aus dem Leben einer verschwundenen Minderheit, den palästinensischen BeduinInnen.