Musiker, Schauspieler, Maler, Verführer, Provokateur - seinerzeit war Serge Gainsbourg für vieles bekannt. Heute kennen die meisten von ihm zumindest noch das Lied »Je t`aime... moi non plus«. Joann Sfar, eigentlich Comiczeichner, schafft es mit seinem Regiedebüt, der alten Ikone wieder neues Leben einzuhauchen.
Der Film beginnt 1941 mit einem hässlichen, aber äußerst mutigen Serge, der stolz seinen Judenstern trägt und vor der französischen Miliz laut die Nationalhymne singt. Weiter geht es mit seinen zahlreichen Affären, unter denen natürlich auch die berühmteste mit Brigitte Bardot nicht fehlen darf.
Wie ein roter Faden ziehen sich Gainsbourgs zwei Gesichter durch den Film, die auch von zwei verschiedenen Schauspielern gespielt werden: sein grenzenloses Selbstbewusstsein und seine ebenso großen Selbstzweifel. Letztere werden durch Gainsbourgs Alter Ego »die Fresse« verkörpert. Dies ist nur eines der Details, in dem Sfars ursprünglicher Beruf durchscheint.
Sfars Ziel war es nicht, Serge Gainsbourgs Leben zu zeigen, wie es wirklich war. Er wollte seine eigene Wahrheit über Gainsbourg erzählen, ein Märchen über sein Idol erschaffen. Das ist ihm gelungen.