Lebanon

Von Elisa Moll

Schon im ersten Bild macht Lebanon seine Position als Antikriegsfilm überdeutlich: Ein Panzer steht in einem Sonnenblumenfeld.

Der Film spielt während des ersten Libanonkrieges im Juni 1982. Die Hauptakteure sind vier unerfahrene israelische Soldaten: der Schütze Shmulik, der Kommandant Assi, Ladeschütze Hertzel und der Fahrer Yigal. Ihr Auftrag ist es, mit ihrem Panzer eine feindliche Stadt auszukundschaften, die von der israelischen Luftwaffe angegriffen wurde. Doch schon nach kurzer Zeit gerät die Situation in der Stadt außer Kontrolle und so beobachten die vier aus dem Inneren des Panzers heraus die Ausmaße des Bombardements.

Besonders Shmulik macht das Schießen zu schaffen und so eskaliert die Situation schon bald auch innerhalb des Panzers.

Regisseur Samuel Maoz ist mit Lebanon ein packender Antikriegsfilm gelungen. Besonders dadurch, dass die Kamera den Panzer nie verlässt, erreicht er seine eindrückliche, klaustrophobische Wirkung. Auch wenn Maoz in Lebanon seine eigenen Erfahrungen im Libanonkrieg verarbeitet, sind seine Aussagen letztlich allgemeingültig. Zum Beispiel, dass Menschlichkeit sich im Krieg darin ausdrücken kann, dass man einem feindlichen Gefangenen beim Urinieren hilft.