Der Albertus-Magnus-Platz ist um ein klobiges Gebäude reicher: Der Bau des neuen Seminargebäudes zwischen dem Hörsaalgebäude und der Universitäts- und Stadtbibliothek ist nach einem Jahr abgeschlossen. Seit Semesteranfang finden dort bereits Veranstaltungen statt.
Die Uni hat das Gebäude überwiegend aus Studiengebühren finanziert. Die StudierendenvertreterInnen der Engeren Fakultät (EF) sehen dies kritisch. Grundsätzlich gilt, dass Studiengebühren nur zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen verwendet werden dürfen. »Wie diese Verbesserung aussieht, ist seit Einführung der Gebühren ein Streitthema«, sagt EF-Studierendenvertreter Peter Hacke. »Ob jetzt ein neues Seminargebäude oder ein Professional Center die Lehre verbessert, ist zumindest fragwürdig.« Die Uni schreibt in einer Pressemitteilung, dass besonders durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge der Bedarf an mittelgroßen Seminarräumen gestiegen sei. Die StudierendenvertreterInnen sehen das größte Problem nicht nur in fehlenden Räumen. »Man muss in den meisten Veranstaltungen nicht deswegen auf dem Boden sitzen, weil es keineSeminarräume gibt, sondern weil es zu wenig Seminare gibt«, sagt Hacke. Neue Gebäude und Renovierungen seien zwar grundsätzlich zu begrüßen, doch sollten sie nicht durch Studiengebühren finanziert werden. Diese seien eingeführt worden, um zusätzliche Angebote zu schaffen und nicht, um Löcher im Haushalt zu stopfen.
Das neue Seminargebäude beinhaltet zehn Seminarräume in den Obergeschossen und einen im Erdgeschoss. Im oberen Stockwerk gibt es außerdem einen PC- und Lesebereich für Studierende. Im Erdgeschoss befinden sich ein Tagungsraum und eine Cafeteria des Studentenwerks. Außerdem wird der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) dort einen Raum erhalten. Wie er diesen nutzen wird, war jedoch bei Redaktionsschluss noch nicht klar.