Die Mail stieß den StudierendenvertreterInnen sauer auf: Zwei DozentInnen des Instituts für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung (HKI) riefen in den vergangenen Semesterferien Studierende zum Protest auf. Das so genannte IT-Zertifikat, ein Kursangebot für Studierende der Philosophischen Fakultät, sollte aus Geldmangel abgeschafft werden. Die DozentInnen schrieben darum den KursteilnehmerInnen, wie sie gegen die Einstellung des Zertifikats protestieren könnten. Die Studierenden sollten eine Mail an ihre VertreterInnen in der Engeren Fakultät (EF) schicken, dem höchsten Entscheidungsorgan der Fakultät. »Das Problem war, dass die Studierenden mit schon vorgefertigten Satzteilen dazu aufgefordert wurden, die Position der MitarbeiterInnen an uns heranzutragen, getarnt als Position der Studierenden«, sagt Peter Hacke, Studierendenvertreter in der EF. »Wir hatten das Gefühl, dass versucht wurde, hinter unserem Rücken die Studierenden gegen uns auszuspielen.«
In der Mail an die TeilnehmerInnen des IT-Kurses stand wörtlich: »In ihrem mail schreiben Sie einfach, dass Sie gehört haben, dass das IT-Zert ausläuft und dass Ihnen das große Sorgen bereitet, weil Sie Kurse im Zertifikat besucht haben und es für Sie sehr wichtig ist, das Gesamtzertifikat zu absolvieren, weil (hier suchen Sie sich etwas aus) Sie das für Ihr Studium brauchen; Sie das für Ihre Abschlussarbeit brauchen; Sie darin eine entscheidende Zusatzqualifikation für Ihre Berufsaussichten als… (was auch immer Sie studieren)… nach dem Ende Ihres Studiums sehen; was Ihnen sonst so einfällt.« Sie habe nur auf die Frage vieler Studierender reagiert, was sie zur Erhaltung des IT-Zertifikats tun könnten, sagt Susanne Kurz, HKI-Dozentin und Mitverfasserin der Mail. »Wir haben die Studentenproteste kanalisiert.« Den Vorwurf, Studierende instrumentalisiert zu haben, weist sie von sich. Immerhin: Das IT-Zertifikat wurde nun doch verlängert.