Der Film »Hangover« war im Jahr 2009 ein Überraschungserfolg an den Kinokassen. Die Story dürfte so manche Studierende angesprochen haben: Vier Freunde liefern sich bei einem Junggesellenabschied ein derartiges Besäufnis, dass sie am nächsten Morgen mit Filmriss im totalen Chaos aufwachen und rekonstruieren müssen, was eigentlich passiert ist. Eine Party, die offenbar so legendär war, dass sich niemand an sie erinnert. Und weil das Konzept so gut funktioniert hat, macht es Regisseur Todd Phillips in der Fortsetzung einfach genauso. Auch in Hangover 2 wachen die Protagonisten in einem Hotel auf, ohne Erinnerungen an die vergangene Nacht zu haben. Diesmal befinden sie sich in der thailändischen Metropole Bangkok. Ebenso wie im Vorgängerfilm ist hier einer der Beteiligten über Nacht verloren gegangen. Diesmal allerdings nicht der Bräutigam, sondern der Bruder der Braut, das vergötterte Wunderkind des chronisch schlechtgelaunten Brautvaters. Es beginnt eine Suche, bei der ein Mönch mit Schweigegelübde, ein vermeintlich toter Drogendealer und ein Affe mit unerwarteten Talenten eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
Die Rekonstruktion der vorangegangenen Nacht wird, wie schon in Teil eins, rasant erzählt, allerdings mit einem kleinen Durchhänger kurz vor der Auflösung. Die nackten Geschlechtsteile, die dem Film in den Vereinigten Staaten ein R-Rating bescherten, sorgen dafür, dass das Niveau nicht zu hoch steigt. Auf Fäkalwitze verzichtet Regisseur Phillips dankenswerterweise.
Der schwächste Part des Films ist ausgerechnet das Ende. Der vorausgegangene Witz wird von Pathos übelster Art verdrängt und auch ein Gastauftritt von Mike Tyson kann da nicht viel retten. Wer nach der Schmalz-Überdosis noch einmal lachen will, sollte während des Abspanns sitzen bleiben: Wie auch im Vorgängerfilm werden hier »wiederentdeckte« Fotos gezeigt, die das wilde Treiben der verloren gegangenen Nacht dann doch noch dokumentieren.