Postwachstumsgesellschaft

Von Anton Schädlich

Weniger Netto vom Brutto, soziale Ungerechtigkeit, Existenzängste, Depressionen und Burnoutsyndrome - trotz stetigem Wirtschaftswachstum sinken Wohlstand und Zufriedenheit in unserer Gesellschaft. Irmi Seidl und Angelika Zahrnt, Autorinnen des Buches »Postwachstumsgesellschaft« (Metropolis-Verlag), sehen eine Lösung für diesen Widerspruch in einer bewussten Rücknahme des Wachstums. Unsere Märkte sind so gesättigt, dass wirtschaftliches Wachstum nur mit einem immensen Innovationsaufwand und einer Wegwerfmentalität möglich ist. Auch ist der Staat zum schnelleren und qualitativeren Ausbau vom Dienstleistungssektor gezwungen, um im industriellen Sektor verloren gegangene Arbeitsplätze zu ersetzen. Die Folgen für die Umwelt und arme Länder sind heute mehr als deutlich. Die Autorinnen fordern darum, dass Staat, Unternehmen und Gesellschaft auf eine Wachstumsrücknahme umjustiert werden. »Postwachstumsgesellschaft« kritisiert nicht nur die Zwänge des Systems. Mit volkswirtschaftlichem, soziologischem, staatstheoretischem und philosophischem Handwerk geht dieses Buch - sehr konkret und pragmatisch - nichts weniger als die Verbesserung unserer Gesellschaft an.