Der Senat der Universität Hannover hat sich gegen die Einführung so genannter Langzeitstudiengebühren in Niedersachsen ausgesprochen. Diese waren vom sozialdemokratischen Bildungsminister Thomas Oppermann angekündigt worden. In einer Stellungnahme des Senats vom 31. Oktober heißt es: »Das Ziel, das Hochschulstudium in Niedersachsen effektiver zu gestalten, wird damit nicht erreicht.« In seiner Begründung lehnt der Hannoveraner Senat unter anderem das oftmals in der Debatte pro Studiengebühren angeführte Argument ab, den Universitäten entstehe durch LangzeitstudentInnen ein Mehraufwand: »Da ein verlängertes Studium nicht mit mehr zu erwerbenden Scheinen gleichgesetzt werden kann und somit auch nicht mehr Lehrveranstaltungen besucht bzw. Prüfungen abgelegt werden, entsteht den Universitäten kaum ein Mehraufwand.« Zudem zeige das Beispiel Baden-Württemberg, so die Begründung weiter, dass Gebühren nicht unbedingt zu schnelleren Studienabschlüssen führen würden. »Stattdessen kommt es in der Regel zum Studienabbruch. Hiermit ist keinem geholfen«, stellt der Senat fest.
Das in Niedersachsen vorgesehene Bildungskontenmodell sei, kritisierte auch der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS), Christian Schneijderberg, »ein Modell allgemeiner Studiengebühren.« Es sei der erste Schritt in eine »unaufhörliche Spirale, an deren Ende die Einführung von allgemeinen Studiengebühren stehen wird.« Das ABS kündigte eine bundesweite Kampagne gegen Langzeitstudiengebühren an. Damit sollen die StudentInnen auf »den unsozialen Effekt der Einführung von Studiengebühren«, hingewiesen werden, so das ABS.
Informationen über die Kampagne des ABS sind im Netz unter www.studierende-abs.de zu finden.